Bedenken

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Die vorgesehene Verbindungsstrasse des Autobahnanschlusses zwischen
Kantonsstrasse und A3 auf dem Gemeindegebiet von Tuggen, Wangen,
Galgenen und Schübelbach würde:

ein Naherholungsgebiet durchschneiden

gegen 10 Hektaren Kulturland zerstören

das Landschaftsbild verunstalten

einen Wildtierkorridor beeinträchtigen

die Siedlungsentwicklung (mit Einkaufszentren) weiter anheizen

über einst sumpfiges Gelände, das im 2. Weltkriegs kultiviert wurde, führen

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Vom Vorprojekt bis zur Realisierung von Wangen Ost würden mindestens 
10 Jahre verstreichen (siehe: Planungsschritte). Bis zur Inbetriebnahme
könnte sich die Verkehrssituation aufgrund neuer Elektrofahrzeuge,
selbstfahrender Autos und innovativer ÖV-Möglichkeiten empfindlich
verändern und die Notwendigkeit eines Autobahnanschlusses erst recht
in Frage stellen.

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Über die Zopfstrasse gelangen Velofahrende, Wanderer, Skater, Eltern mit
Kinderwagen, Walker, Jogger usw. ins Gebiet Chromen und seiner Umge-
bung, Erholung und Entspannung suchend und findend. Die Vereinigung
„Pro Buechberg“ hat in dieser Gegend vereinzelte Ruhebänke aufgestellt.
Mit der Idylle
dieser Orte wäre es dann schnell vorbei.
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Der Autobahnanschluss würde ganze Landwirtschaftsbetriebe in ihrer Mitte
teilen.
In einer Stellungnahme (2006) schreibt die Bauernvereinigung
Wangen, dass sie dengeplanten Autobahnanschluss Wangen Ost und
Zubringer ablehnt.


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Die Märchler Ortschaften sollen vom Durchgangsverkehr verschont werden. Doch der Autobahnanschluss vermag die erhoffte Entlastung nicht zu erbringen, denn der Ziel-, Quell- und Binnenverkehr ist weitaus grösser als der Duchgangsverkehr. Dieser selber verursachte Innerortsverkehr verbleibt auch mit einem Autobahnanschluss in den Dörfern.
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Die schöne, 1693 erbaute Loreto-Kapelle Chromen (Bild unten), Tuggen, liegt in der Ebene und bekäme den Autobahnanschluss Wangen Ost direkt vor die Nase gesetzt.

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Das Breitfeld (Bild unten: hellblaue Fläche) ist ein Grundwasserschutzgebiet.
Mit dem Autobahnanschluss
Wangen Ost und seinem Zubringer wäre dieses
schützenswerte Areal von Strassen umzingelt. Es würde wegen seiner guten
Erreichbarkeit durch den
motorisierten Individualverkehr unter hohen
Nutzungsdruck geraten und könnte letzt
endlich zur Bauzone umgewidmet
werden.


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Das Bundesgesetz über die Nationalstrassen verlangt eine Interessenab-
wägung (Art. 5, Abs. 2), wenn einem Strassenbau schutzwürdige In-
teressen entgegenstehen. Im Fall Autobahnanschluss Wangen Ost sind
Anliegen des Natur- und Gewässerschutzes sowie die landwirtschaftliche
Nutzung des Grundeigentums betroffen. Eine Interessenabwägung ist
unumgänglich. Fragt sich nur, ob sie schon gemacht worden ist. Jeden-
falls müssen sich Bund und Kanton fragen, ob ihnen der Autobahnan-
schluss so wichtig erscheint, dass sie Enteigungen in Kauf nehmen.

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Der Autobahnanschluss Wangen Ost soll die Märchler Ortschaften vom
Durchgangsverkehr und den A3-Anschluss Lachen entlasten. Dies jedoch
würde durch erneute Verkehrszunahme in Kürze
wieder verpuffen, denn
wer bekanntlich Strassen sät, erntet Mehrverkehr. Die Entlastungswirkung
würde sich auch deshalb in Grenzen halten, weil ein grosser Teil des Orts-
verkehrs hausgemacht ist.

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Ein Autobahnanschluss ist Bestandteil der Nationalstrasse, somit eine
Bundesangelegenheit und wird entsprechend vom Bund finanziert. In der
Regel ist nicht der Bund die treibende Kraft, sondern ein Kanton gelangt an
den Bund mit dem Begehren zum Bau eines Autobahnanschlusses. Sollte
der Kanton Schwyz nach den kontrovers geführten Diskussionen im Be-
gleitgremiums zur Einsicht gelangen, auf Wangen Ost zu verzichten, ist
nicht damit zu rechnen, dass der Bund über die Interessen des Kantons
hinweg den Autobahnanschluss dennoch verwirklicht. So oder so wäre
es grotesk, wenn der Bund den Autobahnanschluss Wangen Ost, der
seine ihm zugedachte Funktion (Verkehrsentlastung der Ortschaften)
nicht zu erfüllen vermag, finanzierte.

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Der Autobahnanschluss Wangen Ost führte über einst sumpfiges Gelände,
das zur Zeit des Zweiten Weltkriegs aufwendig melioriert, in Kulturland
umgewandelt und bei der „Anbauschlacht“ bepflanzt wurde. Ein Strassenbau
bedeutete eine grobe Zweckentfremdung des Kulturlandes, das heute noch
landwirtschaftlich genutzt wird.

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Der Siedlungsdruck würde sich vor allem im östlichen Bereich der Gemeinde Wangen erhöhen, wäre doch die Verlockung gross, dort die Bauzonen bis zum Autobahnanschluss Wangen Ost auszudehnen.
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Der Autobahnanschluss Wangen Ost (Bild unten: rot) käme in den Wildtier-
korridor (SZ 11 / SG 22) zu liegen (Bild unten: Schraffur), würde die Wander-
route von überregionaler Bedeutung von Reh, Hirsch und Co. zwischen
Wäggital und Buchberg resp. zwischen Ostschweiz und Innerschweiz zer-
schneiden. Der Wildtierkorridor ist heute durch die Autobahn vollständig
unterbrochen und bedarf dringend einer Sanierung.


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