Keine Alternative zum Pararellslalom

Das inzwischen aufgelöste 30-köpfige Begleitgremium Wangen Ost
befasste sich in sechs Sitzungen mit verschiedenen Autobahnan-
schluss-Möglichkeiten, darunter auch die sogenannte Null-plus-
Variante (ohne Autobahnanschluss, nur mit flankierenden Mass-
nahmen). Letztere scheinen die Herbstwinde weggefegt zu haben.
An einer Medienkonferenz Anfang November (2017) kam bereits
Winterstimmung auf. Baudirektor Othmar Reichmuth kündigte
einen Parallelslalom an - zwei Varianten sollen nebeneinander
weiterverfolgt werden: Variante HOCH für 106 Mio. Franken und
Variante TIEF für 235 Mio. Franken (siehe Pressebericht). Die
Würfel sind zugunsten einer einseitigen und mutlosen Lösung
gefallen. Die Chance wurde verpasst, eine Alternative (Null-plus-
Variante) seriös prüfen zu lassen, um sie einer Strassenvariante
gegenüberstellen zu können und damit eine Wahlmöglichkeit zu
haben.

Jetzt Stellung beziehen

Der Bund hat inzwischen den bevorstehenden Ausbau des National-
strassennetzes in die Vernehmlassung geschickt. Der Sachplan
Verkehr, Teil Infrastruktur Strasse (SIN) - darunter Wangen Ost
(Objektblatt 1.5) - liegt öffentlich auf und kann nur auf einer
Märchler Gemeindeverwaltung, nämlich Schübelbach, eingesehen
werden. Alle Bürgerinnen und Bürger (Privatpersonen) sowie
alle Körperschaften des öffentlichen und privaten Rechts können
sich dazu äussern und ihre Anregungen oder Einwände bis
23. Juni 2017 schriftlich richten an das: Amt für Raumentwicklung,
Postfach 1186, 6431 Schwyz.

Der (oben erwähnte) Sachplan Verkehr (SIN) listet insgesamt
23 Nationalstrassenanschlüsse in der Schweiz auf - darunter
Wangen Ost - und zwar generell und ohne konkreten Angaben
zu den Kosten, der Linienführung, dem Zeitplan, aber immerhin
mit dem Vermerk: "Zusätzliche Anschlüsse ans Nationalstrassen-
netz sind wegen der bereits sehr hohen Anschlussdichte und
ihrem potenziell störungsanfälligen Betrieb mit äusserster
Zurückhaltung anzuordnen."

Muster Stellungnahme zum Sachplan Verkehr, Teil Infrastruktur Strasse (SIN)

Undurchsichtiger Variantenentscheid

Der Planungs- und Mitwirkungsprozess ist mit der Auflösung des
Begleitgremiums Wangen Ost Ende 2016 abgeschlossen worden.
Jetzt beginnt ein neues Kapitel - ohne Diskussion. "Der Varianten-
entscheid ist gefällt" - das war am 13. März 2017 in der Presse 
zu lesen. Offensichtlich geht es um die  Variante 5. Wie dieser
willkürlich erscheinende Beschluss plötzlich zustandegekommen
ist und wer ihn gefällt hat, weiss niemand und kann nur erahnt
werden. Jedenfalls kann sich der Kanton nicht auf das 30-köpfige
und von ihm eingesetzte Begleitgremium berufen, das verschie-
dene Möglichkeiten - darunter die Null-plus-Lösung: ohne Auto-
bahnanschluss, nur flankierende Massnahmen - geprüft und
keine Variante explizit befürwortet hat. 

 

Kanton überrumpelt Begleitgremium mit Rückfall auf Projektstand vor 10 Jahren

Das Begleitgremium Wangen Ost wurde im Rahmen des Planungs-
und Mitwirkungsverfahrens Anfang 2015 eingesetzt. Die 30-köpfige
Gruppe arbeitete "ergebnisoffen" und prüfte bei ihrer fast zwei-
jährigen Tätigkeit mit 6 Sitzungen immerhin neben den Varianten
für einen Autobahnanschluss auch die so genannte Null-plus-
Variante (ohne Autobahnanschluss, nur flankierende Massnahmen).
An der öffentlichen Orientierung vom 22. November 2016 nahm
jedoch der Kanton das Zepter wieder in die Hand und überraschte
das Begleitgremium und das Publikum mit der Behauptung, dass
eine oberirdische Anschlussvariante (Variante 5) punkto Ent-
lastungswirkung und Kosten am besten abschneide. Die Null-
plus-Variante wurde als "zu wirkungslos" verunglimpft und
verschwand in der Versenkung. Damit ist man nicht viel weiter 
als vor zehn Jahren, als der Autobahnanschluss in den Richtplan
aufgenommen wurde - nur dass sich inzwischen die angenom-
menen Baukosten verdoppelt haben. Damals sprach man von
50/60 Mio, jetzt (2016) sind es zweimal soviel, nämlich
106.5 Mio. Am Ende dürften die Kosten noch höher ausfallen
wie bei den allermeisten Strassenbauprojekten hierzulande,
die mit jedem Planungsschritt teurer werden. Laut Etappenplan
legt der Kanton 2017 eine (für Einsprachen offene) Projekt-
variante vor - und weiss schon heute, dass er damit vor allem
bei den betroffenen Landwirten (Grundeigentümer) auf Wider-
stand stossen wird.

 

5. Sitzung des Begleitgremiums

Die 5. Sitzung des etwa 30-köpfigen Begleitgremiums zur Frage des
Autobahnanschlusses Wangen Ost im Rahmen der Phase 2 fand am
24. Mai 2016 in Galgenen statt. Zur Diskussion standen mehrere
Anschlussvarianten, wovon die Variante 3a/3b sowie die Variante 5
mit Schwerpunkt 5a weiterverfolgt werden. Zur Alternative eines
Autobahnanschlusses steht im Protokoll zur 5. Sitzung: "Das Be-
gleitgremium unterstützt die Aussage, dass die Variante 'Null plus'
ohnehin weiterzuverfolgen ist, um sie mit den Anschlussvarianten
vergleichen resp. eine Alternative aufzeigen zu können."

Startsitzung Begleitgremium Phase 2

Die 1. Sitzung des Begleitgremiums im Rahmen der 2. Phase des Planungs- und Mitwirkungsprozesses Autobahnanschluss Wangen Ost wird am 15. März 2016 um 19.30 Uhr in Tuggen stattfinden. Im Vordergrund wird die Machbarkeit der Varianten stehen - darunter hoffentlich auch die Null-plus-Variante (Lösung ohne Autobahn-
anschluss). Diese Grundlagen werden derzeit erarbeitet und dann
dem Begleitgremium vorgelegt.

2. Phase für das Wangen-Ost-Begleitgremium

Die Phase 1 mit 3 Sitzungen des Wangen-Ost-Begleigremiums ist
abgeschlossen. Der Planungs- und Mitwirkungsprozess geht in-
dessen weiter. Derzeit sind die Gesamtprojektleitung und der
Steuerungsausschuss daran, die Phase 2 vorzubereiten, in der
neben möglichen Projektvarianten des Autobahnanschlusses
Wangen Ost auch die Null-plus-Variante und die flankierenden
Massnahmen genauer untersucht werden sollen. Ende 2015
dürfte die Einladung an das Begleitgremium für die erste Sitzung
der Phase 2 erfolgen. Vorgesehen sind wiederum 3 Sitzungen
(Januar, April und August 2016). In der Zwischenzeit wird das
zu beauftragende Verkehrsplanungsbüro eine fachliche Grob-
analyse von Rahmenbedingungen und Varianten vornehmen.

Null-Plus-Variante "vergessen"

Im Protokoll zur dritten (und vorläufig letzten) Sitzung des Be-
gleitgremiums Wangen Ost vom 12. Mai 2015 ist die ausführlich
diskutierte Null-Plus-Variante (Lösung ohne Autobahnanschluss,
jedoch mit andern verkehrstechnischen Massnahmen) mit keinem
Wort erwähnt - aus Versehen
oder absichtlich, sei dahingestellt.

Begleitgremium

Nach drei Sitzungen in der ersten Jahreshälfte hat das Wangen-Ost-
Begleitgremium, bestehend aus etwa 30 Vertreter/innen verschiede-
ner Anspruchsgruppen, seine Tätigkeit vorläufig abgeschlossen.
Die letzte Sitzung fand am 12. Mai 2015 statt. Dabei war von 2-3
Varianten eines Autobahnanschlusses die Rede. Aber es wurde
auch ausführlich über die sogenannte Null-Plus-Variante ge-
sprochen - eine Lösung ohne Autobahnanschluss, jedoch mit
verkehrstechnischen Massnahmen etwa im Bereich des Öffent-
lichen Verkehrs,des Langsamverkehrs, des Innersortsverkehrs
oder des Strassenbaus (Ausbau, Umklassierung usw.). Es wurde
gefordert, die Null-Plus-Variante als echte Alternative gleich-
wertig neben die 2-3 Autobahnanschluss-Varianten zu stellen,
zu prüfen und auszuarbeiten, so dass ein Vergleich aller Varianten
mit und ohne Autobahnanschluss Wangen Ost möglich sein wird.

Begehung des Gebietes Wangen Ost

Die Diskussion in Sachen Wangen Ost ist lanciert - mit dieser Überschrift berichtete der "March-Anzeiger" vom 12. Mai 2014 (Pressebericht) über eine Begehung des Geländes für den Autobahnanschluss.